Kalte Hände und Füße - Suppe, Hirsch-Horn-Bast und Skorpion in Whisky

Kommt mir das bekannt vor. Vor vielen Jahren ging ich im ungeheizten Schlafzimmer mit 3 warmen Federbetten zur Ruhe, mein Partner in einer Decke und im T-Shirt. Heute ist es genau andersrum. Er deckt mich wohlwollend bis unters Kinn zu und kuschelt sich selbst so tief ein, wie es nur geht. Ich bin mit einem mir gerade angepassten Daunenbett völlig zu frieden.

Es gibt ja so einige Sprüche, lustig oder nicht, die kalte Hände und Füße von (meist) Frauen erklären wollen. Ist übrigens auch was dran. Lasst uns mal schauen, was da so los ist. Wie immer spielt die Natur die entscheidende Rolle dabei. Nun könnten wir meinen, dass doch eine warme Suppe bis in die Hände und Füße reichen müsste. Tut sie sicher auch, aber nur kurzzeitig. Unser Körper ist sehr schlau. Stellt er fest, dass die übern Tag vorhandene Wärme nicht ausreicht um unseren Korpus mit all seinen Organfunktionen am Laufen zu halten, entscheidet er sich, die weit außen stehenden und für die wichtigen Prozesse nicht so entscheidenden Hände und Füße nur mit minimaler Wärme zu versorgen. Er schafft halt nicht mehr.

Wohingegen die heimische Betrachtung dahin geht, dass dieses Phänomen mit Durchblutungsstörung zu erklären ist, schaut die Traditionelle Chinesische Betrachtung u. a. nach der Balance und dem energetischen System zwischen Yin und Yang in uns. Yin steht für das Kühle, Yang für das Warme. Da ist schon mal einfach zu erkennen, dass es an Yang fehlt. Gehen wir weiter ins System, fehlt ganz konkret die Energie aus dem inneren Feuer, welches symbolisch in den Nieren-Yang wohnt. Dieses Feuer heizt nicht nur den Verdauungs-Ofen, sondern auch unsere Körpertemperatur. Und ja klar werden wir es einheizen mit heißen Speisen. Dennoch gilt es ganz genau zu schauen, warum das Yang sich zurückgezogen hat, um die Kälte an ihrer inneren Wurzel zu eliminieren.

Die erste sehr wichtige Maßnahme in diesem Fall ist, wie fast immer, das warme Frühstück. Kommen wir aus der Nacht (= Yin) in den Tag (= Yang) sollten wir ordentlich einheizen um die Kühle der Nacht in Wärme für den Tag zu wandeln.

Es ist auch leider nicht so zu denken, dass es in jedem Fall ein warmes Essen tut, denn die einzelnen Nahrungsmittel sind Thermiken zugeordnet, die uns trotz heißem Zustand kühlen. Mit der typgerechten Ernährung können wir die Balance zu einem großen Teil wieder herstellen. Damit beginnen wir jedenfalls. Wenn das dann noch nicht ausreicht, gibt es eine Vielzahl weitere Möglichkeiten aus der Naturmedizin. Ich habe damals einen Tee u. a. mit Hirsch-Horn-Bast bekommen. Auch in Whisky eingelegte Skorpione habe ich probiert. Das ist kein Scherz und eine sehr heiße (yangige) Angelegenheit. 😉

Wichtig ist genau darauf zu achten, dass das Feuer, welches entfacht wird keinen ungewollten Schaden anrichtet. Jeder weiß ja, wie viel Aufmerksamkeit es brauch um es nicht über die Maßen hinaus lodern zu lassen und dass es dafür unsere volle Achtsamkeit braucht. Dazu zählt beispielsweise auch der Ingwer, den viele gute Eigenschaften zugeschrieben werden. Doch ein Zuviel oder unpassend bei Menschen mit „leerer Hitze“ kann auch dieses Tonikum in die falsche Richtung ausschlagen.

Dann noch die Sache mit den Frauen. Frauen werden mehr dem Yin zugeordnet, sind die „Kühleren“, diejenigen die mit dieser sinnbildlichen Gabe bewahren und gebären. Im Laufe des Lebens wird das Yin verbraucht und das Yang überwiegt. Ein deutliches Zeichen ist dafür, dass in der Wandlungsphase zum Lebens-Herbst Hitzewallungen mit oder ohne Schweißausbrüchen auftauchen. In diesem Fall sollte das Yin wieder ergänzt werden. Männer sind dem Yang zugeordnet, sind es doch jene die Jagen und Feuer machen und … Auch in ihrer Wandlungsphase hat das Yang abgenommen und wird von Yin ersetzt. So gehen die männlichen Schläfer auf einmal mit Nachtmütze und Fuß-Wärmern ins Bett.

Möchtest du deine kalten Hände und Füße auf Dauer erwärmen, dann lies in meinen Beiträgen oder wende dich gern persönlich an mich.

Erwärmende Grüße sendet euch die Kochlöffel-Flüsterin Regina

Zum Herstellen des inneren Gleichgewichtes empfehle ich dir ein Gericht, was du in die eine oder andere Richtung, die Chinesen sagen „yinisieren“ oder „yangisieren“ kannst.

Rote Linsen – Möhren- Dhal

Ich habe die Linse wie immer vorher eingeweicht verwendet, Möhren gekocht, die sich im Kühlschrank fürchtenden Selleriestangen in kleinen Streifen und ein paar Champignons gedünstet, Ingwer, Chilli; alles in einen Topf zerkleinert, aufgegossen mit der Möhrenbrühe, abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft, etwas Kokosfett, Curry (schon lang nicht mehr verwendet).

Dazu gab es Würfel vom Ziegenkäse, frische Kräuter und einen Salat. Von allen Geschmäckern ist was dabei. Es ist rund – und der Heißhunger kann sich verkrümeln ….

Für ein Mehr an Wärme, gestalte den Anteil an Chili und Ingwer und wärmenden Gewürzen wie z. B. Kardamom höher, für den Anteil zum Kühlen kannst du das Gericht mit Kokosmilch yinisieren oder mit etwas Orangensaft und ggf. auf wärmende Zutaten verzichten. Ich koche für mich und meine warmen Hände und Füße meist in Richtung neutral, so fällt das Barometer weder in die eine noch in die andre Richtung.