Roh oder nicht roh

Roh oder nicht roh

Es gib Empfehlungen, die sind uns wie eingeimpft. So zum Beispiel „Iss viel rohes Obst und Gemüse.“

Oft beobachte ich, dass besonders Frauen im Restaurant einen netten Salatteller konsumieren. Vor vielen Jahren gehörte ich auch dazu. Das ist schick. Das ist gesund. Das hat wenig Kalorien und hält (macht) eine schlanke Figur.

Naja, viel geholfen hat es mir ehrlich gesagt nicht, Im Gegenteil. Ja nach so einem Salatteller war ich wirklich richtig satt. Und das hielt auch an, war ich der Meinung. Wie es wirklich war, habe ich erst später erfahren, als ich eine Vielzahl von Arztbesuchen, Magenspieglungen & Co hinter mich gebracht habe.

Was ist nun dran an diesen saftigen Salat? Auf jeden Fall ist da eine Menge Wasser. Je nachdem welche Gemüsesorten die Farbe ausmachen, kommen u. a. noch (Frucht)Zucker (Tomate, Paprika) dazu. Und das hat mir schon ganz schön zu schaffen gemacht. Blähbauch lässt grüßen. Und wer hat schon Hunger, wenn der Blähbauch bis zum Abend drückt. Das ist das eine Thema, was von Rohkost abhält.

Das eigentliche Problem ist ein anderes: Alle Prozesse in unserem Organsystem laufen nur unter einem bestimmten Grad an Wärme. Kommt etwas Kaltes in das System, ist jenes sofort bestrebt die notwendige Körpertemperatur wieder herzustellen und wirft das Heißgebläse an. Dieser Aufwand findet auf Kosten unseres Energie-Reservats statt. Es ist unser Verdauungsfeuer, welches bei den Menschen unterschiedlich gut vorhanden ist.

Das kann man sich vorstellen, wie eine Kochstelle – ein Feuer. Dieses Feuer ist etwas, was wir von unseren Eltern mitbekommen. Je nachdem, wie Mutter und Vater bei der Zeugung energetisch gut aufgestellt waren, bekommen wir diese Qualität überliefert. Und dann kommt noch dazu, dass wir ja das Feuer irgendwie für alles Mögliche (und Unmögliche) benötigen. Nun kommt es darauf an, wie wir mit dieser nicht nachwachsenden Ressource umgehen. 

Ich für meinen Teil habe ein kleines Feuer erhalten und von all dem nichts ahnend das gegessen, was halt so üblich war (Brot, Rohkost, Milchprodukte …) und habe gelitten.

Also zurück zum Prozess der Verdauung. Kaltes Essen – großes Feuer, rohes Essen – noch größeres Feuer nötig. Wenn wir nun statt eines rohen Salates oder anderer Rohkost uns das Gemüse kochen, hat das System nicht halb so viel zu tun – ein warmer Bauch macht satt und zufrieden.

Ein weiterer Punkt ist, dass durch kaltes Essen nichts verbrennen kann (wenn wir es denn wollen). Hier bringe ich immer das Beispiel  von einem Stück Speck an (Bitte verzeih, wenn das zu anmaßend für Dich sei sollte.) Wenn wir nun einen Streifen Speck in einen Tiegel legen um diesen zu brutzeln und wir haben nur eine kleine Kochstufe am Herd gewählt – was passiert? Sicher nicht allzu viel. Wählen wir hingegen eine zu hohe Stufe wird er verbrennen. Wählen wir eine optimale Wärme aus, wird der Speck schmelzen und leicht brutzelig. Ja und analog geht es unseren Einlagerungen, die wir gern loshätten. Ohne Dynamik keine Veränderung.

Das glaubst du nicht? Dann teste es aus. Iss zu einer oder an mehreren Mahlzeiten nur Rohkost, beobachte und notiere Dir ggf. was passiert bzw. wie es sich anfühlt. Dann selbige Probe mit gekochtem Essen. Letzteres wird bevorzugt bearbeitet, regt die Verdauung an und lässt ggf. die Pfunde purzeln. Frei nach dem Motto – Wer abnehmen will, muss essen. Doch das ist ein weiteres interessantes Thema.

Eins möchte ich noch anfügen. Es soll auf keinen Fall heißen gar nichts Rohes zu Essen. Zu jedem! Mittagstisch gibt es bei mir einen kleinen Salat mit etwas Dressing und vielen Kräutern. Genau dort hole ich mir eine gute Portion an Vitaminen und Mineralien. Im Zusammenspiel mit einer gekochten und warmen Mahlzeit wird alles gut an- und aufgenommen. So soll es sein.

UND es gibt auch Situationen, wo es sinnvoll ist, roh zu essen. Das betrifft die Feuer-Typen und die Menschen mit Krankheiten, die durch ein pathologisches Feuer entständen sind.

Also – ran an den Herd für eine gute Verdauung.