Morgenstund hat Gold im Mund …
Schon beim Öffnen der Augen ist zu spüren, wie der Tag werden kann. Kommen als erste Gedanken, wie „Yippie: heute scheint die Sonne, nichts hält mich im Bett. Das schönste Kleid aus dem Schrank angezogen, damit nach dem Arbeitstag der Ausflug mit einer Freundin im Café der Altstadt ein Highlight bester Laune wird.“ Oder: „nööö, ich will nicht aufstehen. Heute ist keine Sonne zu sehen. Nach Arbeit habe ich mich verabredet und überhaupt keine Lust auf Smalltalk.“ Hm, ja, es ist unsere Entscheidung.
Ich beginne meinen Tag meist mit einem kleinen Ritual, welches sich immer mal wieder ändert. Derzeit greife ich nach dem Aufstehen nach meinen Naturkautschukstab und zelebriere eine Meridian-Massage, die mich so was von in die Wachheit bringt. Das kann keine Kaffee so gut und nachhaltig. Meist gibt es dann einen kleinen Tagesablauf-Plan, der (über)erfüllt oder nicht, für ein gutes Gefühl sorgt. Doch bevor es richtig los geht kommt …
Das warme Frühstück
Letzten Sonntag, bei einem gebuchten Familie-Koch-Nachmittag, wurde ich gefragt, was es denn so als warmes Frühstück bei mir gibt.
Ein warmes Frühstück ist für viele überhaupt nicht denkbar, außer es kommt vielleicht aus der Familienüberlieferung. Ich habe es ehrlich gesagt auch erst entdeckt, als mein Verdauungssystem mit meiner Ernährungsweise nicht mehr einverstanden war.
Also bei mir gibt es:
Hirse (Korn) mit Obst
Pro Person ca. 4 – 5 EL Hirse am Abend in reichlich Wasser einweichen (was ich bei allen Samen mache); Hirse am Morgen abwaschen und in doppelter Menge Wasser auf den Herd zum Kochen bringen, Prise Salz dazu; danach auf ganz kleiner Hitze vorbereitetes Obst dazugeben (bei mir meist Birne), wenn das Wasser fast aufgebraucht ist; dazu einen großzügigen EL Kokosfett, etwas gemahlenen schwarzen Sesam (nährt unser Blut für schönes Haar) und einen kleinen Löffel Brennnesselsamen (reinigt und nährt Blut); noch ca. 10 ziehen lassen dann vermengen und genießen. Einen volles Geschmackserlebnis und Bewegung der inneren Energie (Qi) bringt frischer klein geschnittener Ingwer und etwas gerösteter Sesam.
Der Fantasie sind bei Hirse fast keine Grenzen gesetzt, egal ob frisches Obst oder eingemachtes, getrocknetes, oder herzhaft mit Gemüse.
Oder
Miso-Suppe:
Gemüse (z. B. gegarte Möhren, Brokkoli, Kohlrabi, Paprika, Pilze …) mit Gemüse- oder Fleischbrühe auffüllen. In die Suppe kommt für den guten Geschmack und Wirkung: wenig Meersalz, Miso od. Soja Soße – Shoyu (nur Bio!), gut wäre Algen (Wakame), Frühlingszwiebeln, frische Kräuter (Petersilie, Koriander …) aber auch Mangold, Spinat, Pak Choi, etwas frischer Chili … frisch und klein geschnitten
Dazu passt: (Gluten freies) Brot, evtl. etwas Fleisch
Oder
Buchweizen-Plinsen
500 ml Reismilch, 250 g Buchweizenmehl, 1 Teelöffel Weinstein-Backpulver, 2 Eier, Prise Salz ca. 30 Minuten quellen lassen; in Bratpfanne Kokosfett schmelzen lassen und den Teig suppenkellenweise einfließen lassen; von beiden Seiten goldgelb backen und mit verschiedenen Obst(mus), Aufstriche … genießen
8 Punkte, die für ein warmes Frühstück sprechen und Dich von kalten Händen und Füßen befreien
- Am Morgen arbeitet unser Verdauungssystem nach der Organ-Uhr am effektivsten. Daher wohl auch der bekannte Spruch: „Morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein Edelmann, abends wie ein Bettelmann“ oder auf Chinesisch: „iss morgens allein ein kräftiges Frühstück, lade dir zu Mittag einen Freund dazu und überlasse diesen dein Abendbrot.“
- Für das Tageswerk wird viel Energie benötigt. Das hiesige kalte Frühstück z. B. mit kalten Brot/Brötchen, kalten Käse, kalten Orangensaft verbrauch schon mal Energie zum Erwärmen auf Körpertemperatur und zum anschließenden Verdauungsprozess von mehr oder weniger schwer verdaulichen Nahrungsmitteln. Das richtet auch kein heißer Kaffee. Also es nimmt uns Energie statt uns welche zu schenken.
- Es fühlt sich einfach richtig gut an, so ein warmer Bauch am Morgen. Menschen mit kalten Füßen und oder kalten Händen werden es besonders zu schätzen lernen, denn es wärmt bis dahin durch J. Ein Vergleich lohnt sich.
- Das warme Essen stärkt unser Immunsystem. Ein weniger belastendes Verdauungssystem entlastet auch den Darm. Und den freut es, so bleibt das Abwehrsystem optimal aktiv, was uns wiederum freut, wenn in der Erkältungszeit (Kälte) nur die anderen schnupfen und wir schön unser gutes Frühstück genießen.
- Das Frühstück ist die Basis damit unser Depot mit allem gut gefüllt ist, was der Tag so brauch. Der Appetit auf Süßigkeiten ist eindeutig gemindert. Ein Stück Schokolade kann so ohne schlechtes Gewissen unter „Genuss“ verspeist werden.
- Ist das Frühstück von Menge und Inhalt optimal, brauchen wir nicht vor der Mittagszeit mit Hunger rechnen. Wir sind mit allem bestens versorgt.
- Es motiviert zum Kochen. Mit ein bisschen Küchen-Management ist es keine Ausrede, dass dafür viel Zeit benötigt wird. Ehe ein Frühstücksbrot zubereitet ist, dampft auch schon das warme Frühstück auf den Teller oder in der Schale. Und der Unterschied ist fühlbar.
- Und, wer es einmal 1 Woche lang probiert hat, will nichts andres mehr zum Frühstück, weil es einfach schmeckt. Auch hier ist der gelegentliche Wechsel zu einem üblichen Frühstück ohne Reue möglich, wenn Du es denn überhaupt noch haben willst.