Ein Brot für alle Sinne

Es duftet, es sieht gut aus, es fühlt sich gut an mit der Kruste und dem weichen Innenleben und es schmeckt. Doch manchmal liegt es leider schwer im Magen.

Ich liebe Brot, Sauerteigbrot mit Roggen, lange vor sich hingegangen. Eine Zeit lang habe ich kein Brot angerührt. Damit ging es mir richtig gut. Und dann kam die Idee, den Sauerteigansatz selbst herzustellen und immer zwei im Kühlschrank zu halten. Der Aufwand, da ich mir was Gutes tun wollte, hielt sich in Grenzen. Das Traurige daran war, dass ich das Brot nur sehr kurze Zeit genießen konnte, bevor mich das Bauchgefühl etwas anderes hat spüren lassen. Dabei ist Brot so ein tolles Nahrungsmittel. Voraussetzung ist halt, dass die Verdauung fit ist.

Wenn wir das Brot näher beleuchten und vor allem nicht nur aus Sicht der Inhaltsstoffe, ist es etwas Feucht-Schweres. Was auf jeden Fall zuträglich ist, ist es nicht frisch zu essen oder/und vielleicht zu rösten. Viele Menschen bekommt das Weißbrot am besten. Ist es doch so, dass bei dunklen Vollkornbrot das volle Korn auch verdaut werden will und das System damit viel mehr herausgefordert ist. Also kauf ich inzwischen eher eins mit einem kleinen Anteil an Weizen. Gluten oder nicht, habe ich für mich so entschieden. Mir ist, über einen langen Zeitraum getestet, aufgefallen, dass es mir, wenn ich Gluten freies Brot esse auch nicht besser geht.

Warum? Fragst du dich möglicherweise. Egel ob mit oder ohne Gluten zehrt Brot Magensäfte auf, wie das „Ditschen“ eines Stück trockenen Kuchens im Kaffee. Ein kleines und vielleicht erschöpftes Verdauungsfeuer hat nicht wirklich viele Magensäfte zur Verfügung. So habe ich als sensibler Esser festgestellt, dass ich jedes Mal, wenn ich Brot (ebenso bei dem ohne Gluten) gegessen habe, unheimlich viel Durst bekomme. Ein weiteres Hindernis, das geliebte Brot auch wirklich genießen zu können. Werden die Verdauungssäfte dadurch erschöpft, kann es im Inneren zu Trockenheit kommen. Auch nicht doll L.

Was da noch bleibt. Ich genieße das Brot ab und zu. Meist erzählt mir mein Körper, wann der richtige Zeitpunkt dazu ist. Zum Beispiel im Urlaub, schön entspannt bei einer Bergwanderung mit der entsprechenden sanften Bewegung bekommt es mir ganz gut, eher auch im Sommer als im Winter. Altbackenes Brot bekommt mir besser als frisches, da ich es länger im Mund kaue und der Speichel schon die Vorverdauung übernimmt.

Was dann noch bei mir gut funktioniert ist, das Brot zusammen mit einer warmen gekochten Mahlzeit zu essen. Das trifft gleich zwei Fliegen auf einmal: wunderbare Fleisch- oder Gemüsebrühe mit einer guten Scheibe Roggenbrot. Das lass ich mir nicht nehmen. Und wenn das Brot Gewürze wie Kümmel, Anis, Fenchel enthält, hat es ebenso bessere Chancen von mir verspeist zu werden. Diese Gewürze habe ich in das folgende Brot-Rezept integriert.

Hier das so leckere Roggenbrot-Rezept aus der Quelle Therapeutika.at:

Rezeptur

Sauerteigstarter:

Roggenmehl 3 x50g und Wasser 3x50g

Roggen-Sauerteigbrot:

Roggenvollkornmehl 290g, Wasser 275g, Salz 6g,  Sauerteig-Starter: 1-2 EL

Zubereitung

Tag 1:
Zu Beginn 50g frische Roggenkörner und 50g frisches, warmes Wasser bereitstellen. Den Roggen fein mahlen und das frische Roggenmehl mit dem warmen Wasser mischen. Nun den Vorteig an der Wärme bei Raumtemperatur leicht abgedeckt stehen lassen.

Tag 2:
Erneut 50g Roggenmehl mit 50g warmen Wasser mischen und der Mischung von gestern beigeben. Es bilden sich die ersten Blasen. Den Vorteig erneut einen Tag bei Raumtemperatur leicht abgedeckt stehen lassen.

Tag 3:
Es bilden sich bereits größere Blasen. Wieder 50g Roggenmehl mit 50g warmen Wasser mischen und mit dem Vorteig zusammenfügen. Die Mischung stehen lassen, bis sich große Blasen bilden. Jetzt ist der Sauerteigstarter soweit, dass damit feines Roggenbrot hergestellt werden kann. Anschließend den Starter im Kühlschrank zugedeckt aufbewahren, bis er das nächste Mal gebraucht wird.
Zutaten für eine Kastenform von 22cm:
290g Roggenvollkornmehl
275g Wasser
6g Salz
1-2 EL Roggensauerteig (Starter von oben)

Zubereitung:
Alle Zutaten abwiegen und von Hand oder mit einem Löffel zu einer einheitlichen Masse vermischen.
Den Teig mindestens 6 bis 12 Stunden gehen lassen. Je länger der Teig gehen und reifen kann, je intensiver das Aroma und luftiger das Brot. Den Teigling in die vorbereitete Backform (mit Backpapier ausgekleidet und mit Mehl bestäubt) geben und darin gehen lassen. Alternativ den Teigling nach der Gehzeit in ein Gärkörbchen legen und bis zum Backen mindestens 30 Minuten ruhen lassen (auch hier ausreichend bemehlen, sonst bleibt der Teigling kleben).

Den Backofen auf 250°C vorheizen. Die Form in den vorgeheizten Ofen stellen und die Temperatur auf 200°C reduzieren. Das Brot circa 50 bis 70 Minuten backen. Das Brot aus der Form nehmen und auf einem Gitterrost auskühlen lassen.

Tipp: Als Variante können Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Hanfsamen, Nüsse und Gewürze wie gemahlender Fenchel, Koriander oder Kümmel einarbeitet werden.

Sauerteig für Anfänger:
Wir empfehlen den Sauerteigstarter selber herzustellen. Die Tütchen (aus Supermarkt, Bioladen oder Reformhaus), auf denen »Sauerteig-Extrakt« oder sogar »Sauerteig« steht, sind in den meisten Fällen nicht als »Impfkulturen« geeignet.

 

Und apropos Bewegung, die ja bekanntlich die Verdauung fördert. Wie wäre es ab und zu mit einer feinen Bauchmassage mit einem duftenden Öl. Da kommt doch gute Verdauungsstimmung auf. Probiere es mal aus. Sei du deine eigene Mutter J.

Fazit: erforsche Deinen Körper, wann, was und wie viel er von den einzelnen Nahrungsmitteln haben möchte.

Nur das was wir wirklich verdauen und in Energie, die uns Kraft und Leichtigkeit gibt, umgewandelt wird, nährt uns. Das ist die wichtigste Botschaft.