Von Erbsenzählern und Krümelkackern 🙂

Spricht Frau Schote zu ihrer Tischnachbarin in einem Gourmet-Restaurant: „Also diese 12 Erbsen auf den Teller sind mir wirklich sehr schwer bekommen.“ „Mir auch“ antwortet eine weitere Geplagte, „Ich musste ganz schnell auf die Toilette“. Also ich finde da fehlte eindeutig opsa-Fett, gab noch eine Dritte zum Besten. Die Vierte im Bunde sprach über Abhilfe, gibt es doch jetzt die Super-Druper-Wunder-Pille, die genau immer das im Körper ersetzt, was fehlt und alles ist wieder heil :-).

Wir lesen und hören viele wissenschaftliche Beiträge über den menschlichen Körper. Und möglicherweise höhlt stetiger Tropfen den Stein in jedwede Richtung. Doch wer kennt seinen eigenen Körper besser als wir selbst. Ja es hat ein Weilchen gedauert, bis ich das wieder fühlen konnte. Oft hatte ich diffuse Bauchschmerzen, bis mir der Gedanke kam, doch mal nachzufühlen, was da gerade in mir abläuft.  Heute weiß ich ganz genau, wenn ein Zuviel an Kälte oder Hitze oder Feuchtigkeit (weniger als Temperatur, mehr energetisch) mich über den Körper auf ein Dilemma aufmerksam machen möchte.

Ein Beispiel zum Verständnis: Jemand isst am ersten Tag zu Mittag ein Essen, wo Diejenige glaubt, dass das nun gar nicht so gut für sie ist (Pilze und auch noch Ei). Der Hunger fragt nicht danach. Und als Ausgleich gibt es einen Eisbecher. Oh je, der Gang auf die Toilette zeigt: „Stimmt, Pilze und Ei zu essen war doof“. Einen Tag später isst Jene erst ein Eis und dann Kartoffelsalat mit X. Dumm gelaufen, wieder ein eiliger Gang zur Toilette. Der Kartoffelsalat war wohl nicht gut. Was kann  uns diese Reaktion mitteilen?

Die Chinesen sprechen von gegenläufigen Qi, wenn der Magen seine Nahrung nicht nach unten schick und der Darm die Feuchtigkeit aus dem Rest der Nahrung nicht nach oben (sinnbildlich) zum Befeuchten. Bevor der Darm entscheidet, etwas ganz schnell auszuscheiden, muss der Nahrungsbrei erst mal drt angekommen sein. Das dauert normalerweise Stunden, gibt es doch unzählige Stationen zu durchlaufen, bis die Reste sich zum Ausscheiden gesammelt haben. Sagt der Magen jedoch: „igitt, was ist das denn?“, geht es ganz schnell wieder nach draußen. Soweit so gut. Wenn die Pilze, das Ei und der Kartoffelsalat nun noch gar nicht im Darm angekommen ist, wieso hat er dann mit viel Flüssigkeit im Stuhl und dieser Eiligkeit reagiert? Gute Frage. Da kommt das Eis ins Spiel. Nicht das Eis als Speise, sondern als Kälte. Nun gibt es ja viele Menschen, die (glauben) allerhand Eis zu vertragen. Das kann auch gut so sein, wenn über ein starkes Verdauungsfeuer verfügt wird.  Zeigt es doch in diesem Fall möglicherweise einen Kälte-, also Yang-Mangel an, der sich über Jahre gebildet hat.

Wird nun 1 und 1 zusammengezählt, kommt es zu folgendem Ergebnis. Ein über lange Zeit fehlendes Verdauungsfeuer z. B.  durch Kälte, lässt uns manche schwer verdauliche Speisen durch einen dumpfen Kälte-Schmerz im Bauch wahrnehmen. Wir beginnen diese Nahrungsmittel zu vermeiden. Hilft aber nicht, denn davon wird das Feuer auch nicht besser. Die dargestellte Konstellation der aufgenommenen Speisen stellt für die Milz (chinesisch = Verdauungs-Zentrale) in Form von energetischer Kälte eine Überforderung dar. Und was machen wir in Zeiten der Überforderung? Wir lassen es los, in diesem Fall in die Kloschüssel. So können auch schon mal 12 Erbsen die Verdauungskraft überfordern.

Das muss nicht so sein, indem wir uns ganz lieb um das Verdauungsfeuer kümmern. Die Milz liebt es warm und trocken. Und der Magen liebt es, wenn alles was ankommt eine Suppe ist. So einfach. Wir unterstützen durch leichtverdauliche und frisch gekochte Speisen alle Vorgänge. Nach einer Zeit der Erwärmung in unserem Inneren vertragen wir dann sicher auch wiedermal ein Eis oder 12 Erbsen…

Minestrone mit Erbsen ist so was von kreativ entstanden. Immer wieder hat mein Blick in den Kühlschrank Gemüse gefunden, was wunderbar in die Suppe passt. Die Suppe ist leicht verdaulich, mit überwiegend kühlenden und Säfte bildenden Bestandteilen. Genau das richtige für warme Sommertage.

Erbsen am Vortag eingeweicht und vor dem Kochen abgespült;

Gemüse in dir bevorzugte Größe schneiden; Möhre, Kohlrabi, Selleriestange, Lauch, Petersilienwurzel in Olivenöl, nachdem die zerdrückter Knoblauchzehe darin duftet, geben und im offenen Topf ab und zu umrührend verbinden lassen; dazu frisches Rosmarin, Thymian und Salbei; wenn sich alles gut verbunden hat die Erbsen dazu und mit Wasser oder Gemüsebrühe mindestens bis kurz über den Füllstand auffüllen; in meine Suppe hat sich dann noch Paprika, Mangold, Chinakohl, und Aubergine eingefunden; würzen mit frischer Zitronenschale, Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel

Viele Grüße an die Frau Milz und eine gute Verdauung wünscht euch Regina