Gib Saures 🙂

Sauerkraut-Süßkartoffel-Bratlinge Lebens-Küche Regina Herrmann

Uns begegnen immer mal Menschen, die „sauer“ sind, oder sind selbst so Einer J. Was da passiert, ist diesen anzusehen, bzw. zu spüren. Sie ziehen sich zurück, in sich zusammen, machen dicht und grollen möglicherweise mehr oder weniger. Genau das ist die Energie der beleidigten Leber. Nun brauch es Bewegung oder etwas Scharfes um wieder aufzutauen, aufzumachen.

Der saure Geschmack ist sammelnd, adstringierend (zusammenziehend, bewahrend), einschnürend. Wie können wir ihn für uns nutzen? Es geht darum, Körpersäfte (Blut, Schleimhäute …) m Inneren zu bewahren. Das unterstützen wir mit saurer Nahrung. Das Saure ist immer dort hilfreich, wo ein Überschuss an zu viel Hitze (durch zu viel Aktivität oder scharfe Nahrung, Alkohol, Nikotin oder eben genannten Emotionen entstehen kann). Zum Beispiel kann starkes Schwitzen darauf hinweisen, wobei wertvolle Körperflüssigkeiten verloren gehen. Die Oberfläche der Haut steht sozusagen offen und es läuft heraus. Das saure, zusammenziehende schließt die Poren und damit bleibt die Flüssigkeit im Körper.

Von einer anderen Richtung betrachtet wollen wir ein basisches Milieu in unserem Körper. Übersäuerung tut uns nicht gut. Das hat jetzt nicht unmittelbar mit dem sauren Geschmack zu tun, sondern eher mit dem PH-Wert. So unterstützen dich leicht saure Nahrungsmittel nicht nur im Frühling. Eins möchte ich dir besonders ans Herz legen. Es begleitet mich seit langer Zeit und tut mir sein Gutes – das Sauerkraut.

Bei Sauerkraut in seiner frischen Form handelt es sich um ein im Fermentierungsprozess hergestelltes Nahrungsmittel. Damit werden probiotische Prozesse in Gang gesetzt,  die positiv auf die Darmflora wirken. Sauerkraut (ebenso Kimchi und anderes fermentiertes Gemüse) gilt somit als vorverdaut – wie praktisch. Und wenn wir so etwas regelmäßig in kleinen Mengen zu unserem Mittagessen genießen, profitieren die restliche Nahrung auch gleich mit davon und die Leber wiederum vom sauren Geschmack.

Östlich gesehen ist Sauerkraut neben den sauren auch dem süßen Geschmack zugeordnet. Viele Nahrungsmittel haben mehr als eine Geschmacksrichtung, was wir besonders intensiv wahrnehmen können, wenn sie gekocht wird. Da kommt das Süße an die Oberfläche.

Sauerkraut ist Mineralstoffreich und voller Vitamin C. Es regt die Verdauungs-Energie an, kann Nässe und Feuchtigkeit transformieren, Hitze eliminieren, Toxine (Giftstoffe) ausleiten und das Leber-Blut stärken. Davon bekommen wir schöne Haut, Haare und Fingernägel. Genau das wollen wir haben. Bei mir liegen ein bis zwei Gabeln des Krautes auf den Teller. Wichtig dabei ist es gut zu kauen.

Mein heutiger Rezeptvorschlag: Sauerkraut-Süßkartoffel-Bratlinge

1 mittelgroße Süßkartoffel fein reiben; 1 Ei dazu, 3 EL Buchweizenmehl (etwas ruhen lassen), fein gehackte Zwiebel, Salz, Pfeffer, und eine Augen-Bauch-Menge Sauerkraut nochmals fein zerkleinert; als Bratlinge zusammenfügen und in Öl ausbacken.