Langeweile sei mir willkommen ...
Langeweile sei mir Willkommen …
Paradies bei uns im Garten. Der Sommer zeigt sich mit Fülle, Blumen, Obst, Gemüse, ein Wechsel zwischen Regenwetter und Sonnenschein. Mein Büro habe ich auf die Wiese verlegt, die durch die wechselnden Wärme und Feuchte ebenso in Fülle steht.
„Es gibt viel zu tun“ sagt der Geist. „Genieße doch den Sommer.“ sagt die Seele. Was tun? Am besten beides in einem guten Gleichgewicht.
Im DAO ist immer wieder vom „NichtTun“ die Rede. Das hat jetzt nicht unbedingt mit faul sein zu tun. Im Gegenteil. Lassen wir eine gepflegte Langeweile in unser Leben, bekommt unser Unbewusstes die Möglichkeit, in Ruhe durch Ideen und Intuitionen in Erscheinung zu treten. Das habe auch ich so nicht gelernt. Und ab und zu ertappe ich mich, dass ich etwas tue, nur um mir keinen Vorwurf machen zu müssen, nichts getan zu haben. Dabei lerne ich immer mehr, auf die innere Stimme zu hören. Was will mir mein Körper mitteilen? Was ist jetzt gut und wichtig? Was brauche ich gerade jetzt?
Nahrung gelangt nicht nur durch den Mund in unseren Körper. Wie viel Nahrung nehmen wir täglich aus unserer Umwelt auf, ohne davon was bewusst wahr zu nehmen. Auch die will verdaut werden.
Ich bin konstitutionell ein Verdauungsschwächling. Und ich bin froh, dass irgendwann mal so ehrlich mit Hilfe der Chinesischen Diagnostik erfahren zu haben. Nun kann ich mein Leben danach ausrichten. So wie ich gutes Essen liebe, liebe ich es auch endlos Blogeinträge, Artikel, Bücher … zu lesen, Videos zu schauen. Ich fühle inzwischen sehr gut, wann das Maß voll ist. Dann heißt es ausmachen, weglegen, aufstehen, bewegen, Essen kochen oder eben langweilen. Das sieht im Sommer so aus, dass ich mich im Garten oder im Wald auf die Erde lege und in den Himmel schaue, wie als Kind. Und ich freue mich über diesen Gedanken, wie ein Kind zu sein, unbeschwert und frei.
Was es mit dem NichtTun auf sich hat? Nun, es bedeutet, dass die Energien nie still stehen. Im Innen läuft alles einfach weiter. Sind wir ständig in Aktion, können wir gar nicht spüren, was uns das Unterbewusstsein gerade für eine geniale Botschaft sendet. Der Kanal ist dafür nicht offen. NichtTun ist nicht Handeln in dem Sinn, dass wir nicht nur Denken wir tun gerade nichts und dennoch läuft das Gedankenkino weiter. Damit das so nicht läuft, begebe ich mich in einer solchen Zeit mit aller Aufmerksamkeit nach innen, in den Bauch, in die Beine … und lausche, was es zu lauschen gibt. Ist ja nicht immer was los, doch so kommen mir die besten Ideen, egal für welches Thema oder Gelegenheit. Probiere es mal aus.
Und manchmal steigen so Geschmäcker auf, die ich mir am liebsten Augenblicklich durch Nahrung befriedigen möchte. Da das nicht möglich ist, weiß ich schon mal, was als nächstes eingekauft und gekocht werden will.
Und genauso koche ich oft auch. Ich krame so einige Zutaten, worauf ich Appetit habe auf den Küchentisch und beginne mit irgendeinem Gemüse oder … Zu dem Zeitpunkt weiß ich meist noch gar nicht, was am Ende auf dem Teller liegen wird. Ich kann euch verraten, dass ist Freude pur. Und so entstehen immer wieder mal ganz neue Kreationen. Auch das ist ein Beispiel, wie NichtTun wirken kann.
Eine Kreation dieses Sommers sind Erdbeeren als Ergänzung zu herzhaften Gerichten, also eher mittendrin. Zur letzten Lebens-Küchen-Magie-Reise vor ein paar Wochen war genau das ein Highlight:
gefüllte Zucchini mit Berg-Linsen und Feta dazu Rucola und Erdbeeren.
Das kann so gehen: eine Zucchini pro Nase, mit einem Löffel den Inhalt rauskratzen, der klein geschnitten und beiseite gelegt wird; die ausgehölten Zucchini entweder in der Pfanne mit etwas Olivenöl und geringer Hitze weich dünsten, oder in der Backröhre; Zucchini-Innenleben mit getrockneter Tomate dünsten; die vorher gekochten Linsen und den Zucchini-Inhalt mit Pfeffer, Salz, Kumin würzen, Feta klein schneiden, evtl. Petersilie oder etwas Rucola und einen Spritzer Zitrone zufügen und das abgeschmeckte Gemisch in die ausgehölten Zucchini geben und auf einen Teller mit Erdbeeren, etwas Balsamico-Creme anrichten.
Guten Appetit und gute Langweile wünscht euch Regina