Zuckersüßes Leben - im Kochtopf
Zucker und süß klingt schon mal richtig gut :-).
Manche Menschen horchen allerdings auf, wenn es um Zucker geht. Die gute Nachricht: auch Zucker hat in unserer Ernährung eine Berechtigung. Betrachten wir Beides separat, können wir feststellen, dass diese der süße Geschmack vereint. Der große Unterschied besteht wohl darin, in welcher Form, Zeit und Menge über die Süßgeschmäcker verfügt wird.
Nein, es folgt keine Abhandlung über die unangenehmen Seiten von Zucker. In jeder Kultur ist sie, in einem bestimmten Maß, alles andere als für ein zuckersüßes Leben förderlich. Das Süße an sich schon. Also wende ich mich eher der natürlichen Süße zu.
In der Chinesischen Diätetik ist der süße Geschmack der Erde zugeordnet. Die Erde, die nährt, die gebiert, erschafft, beruhigt, harmonisiert, befeuchtet… Ist doch der süße Geschmack der erste, den ein auf die Welt gekommenes Menschlein zu sich nimmt und mit der Geborgenheit zur Mutter(Brust) in Verbindung bringt. Dieser „Geschmack“ macht es dem Säugling möglich zu gedeihen. Projizieren wir diese natürliche Begebenheit auf uns Erwachsene (sowie bereits Kinder ab Beendigung der Säuglingsphase) ist es noch genauso geblieben, mit unserem verbindenden Gefühl zwischen Süße und sich aufgehoben fühlen. Also was lässt es in die falsche Richtung laufen?
Sicher käme der Mensch ohne Zucker aus. Das haben schon viele Erdenbewohner bewiesen und es geht ihnen (verständlich) gut damit. Worauf wir jedoch nicht verzichten können ist der süße Geschmack. Diese Betrachtungsweise hat mein Leben verändert. Ich esse immer noch in geringen Maßen Zucker. Versüßen kann ich mir mein Leben jedoch u. a. mit den Nahrungsmitteln, den dieser Geschmack aus der Erde mitgegeben wurde. Und das sind eine ganze Menge Erdenbewohner. Hast du schon mal das Kochwasser von Möhren getrunken? Welchen Geschmack hat es?
Nun könnte ich die Betrachtung ganz wissenschaftlich angehen und etwas über langkettige Kohlenhydrate schreiben. Will ich aber nicht – ist nicht notwendig. Mir reicht vollkommen das, was Menschen mit gesunden Verstand vor über 2000 Jahren herausgefunden haben. Und das ganz ohne Wissenschaft und Labor :-).
Menschen, denen ich das weiter gebe, was ich am eigenen Leib sozusagen getestet und erfahren habe, sind immer wieder so was von überrascht, dass sie (vereinfacht) z. B. nach einem gekochten Frühstück aus Getreide (süß), einem gekochten Mittagessen aus süßer Nahrung mit verschiedener Gemüse und einen gekochten Abendessen aus einer Suppe mit süßen Geschmack kaum ein Bedürfnis nach Zucker haben. Das ist wie gestillt J. Was sie weiterhin erstaunt, sie erreichen ein Wohlfühlgewicht, meist ohne vorrausgegangene Absicht oder übermäßiger körperlicher Ertüchtigung. Wem das Thema des Wohlfühlgewichgtes interessiert, dazu werde ich in Kürze einen Beitrag schreiben.
Nun verdrehst du vielleicht die Augen und denkst: dreimal Kochen? Vitamine? Mineralien? & Co? Zeit? Aufwand? Ideen? …
Spätestens hier trennt sich der Weizen von der Spreu. Nicht wenige Menschen klagen über Verdauungsprobleme und damit verbündender geminderter Lebensqualität, sind nach Ärzte-Marathon jedoch als gesund eingestuft. So ging es mir auch. Das was die hiesige Medizin nicht gelernt hat (eben eine andere Kultur) ist, dass es neben Inhaltsstoffen und labortechnisch nachweislichen Prozessen, noch etwas anderes gibt. Wenn wir alles Zerlegen bis ins kleinste Teil erforschen, bleibt immer noch so viel an ???? übrig.
Es geht um ENERGIE, egal wie sie in den unterschiedlichen traditionellen Kulturen bezeichnet wir: Qi, Ki, Prana … Für mich ist es inzwischen DIE entscheidende Kraft, die mich das Zuckersüße Leben wieder genießen lässt. Es ist die energetische Verdauungskraft (in unserer Kultur der Stoffwechsel)– das Verdauungs-Qi – und die Kraft des „Herdfeuers“ – das Yang – und die von den Eltern mitgegebene Essenz des Menschen – das Yuan Qi. Und letztlich das Zusammenspiel dessen (ist noch lange nicht alles genannt). Und es ist ja auch kein Geheimnis, dass austherapierte Menschen mit der Traditionell Chinesischen Medizin durchaus den Glauben an Heilung (zurück) erhalten haben.
Alles Weitere ist eine Frage des Wohlwollens, ggf. der Beratung und der Organisation/Logistik. Auch darüber kannst du etwas in meinen Beiträgen lesen.
Im „Alten China“ wird bei einer Krankheit immer als erstes erforscht, was im Kochtopf liegt. Damit sind der irdische und der körperliche gemeint. Es wird ebenso erforscht, was der Mensch für ein inneres Milieu in sich trägt. Hat er mehr Yang (Wärme) oder Yin (Kälte), hat er Feuchtigkeit, Trockenheit, bzw. welche Kombination dessen in sich, egal ob angeboren oder erworben. Näheres dazu sie im Beitrag „Kalte Hände und Füße – Suppe, Hirsch-Horn-Bast und Skorpion in Whisky“.
Das alles in einen Topf getan, umgerührt und ggf. neu sortiert, gewärmt, gekühlt, getrocknet und/oder befeuchtet lässt das Leben wieder süß werden.
Und wie soll es anders sein, ein „süßes“ Gericht. In seiner Einfachheit ist es so leicht verdaulich und nährend süß, dass all die daraus entstandene Energie umgesetzt und den Leben zur Verfügung gestellt wird. Und damit ist es sehr gut möglich, auch mal ein Lieblings-Torten-Stück zu konsumieren.
Bohnen geschnitten und mit Bohnenkraut, Kohlrabi in Sticks, Möhren in Scheiben geschnitten (sei hier auch mal mit der Form kreativ – das erfreut nicht nur das Herz) sowie Kartoffeln, alles separat in Wasser, leicht gesalzen gekocht; Salatblätter, Radieschen, ein paar Weintrauben als „Frisches“, etwas frisches Sauerkraut und Gartenkräuter (hier Salbei und Thymian) in Butter geschwenkt obendrüber. Ach und dann noch ein bisschen von „Café de Paris“ Gewürzmischung. Das was übrig ist kommt in Gläsern in den Kühlschrank für neue Kombinationen. Ich will ja schließlich nicht jeden Tag dasselbe Gericht essen :-).
ZuckerSüße Grüße von der Lebens-Kochtopf-Flüsterin Regina